Warum eine Klinik für Obdachlose wichtig ist

In Deutschland klafft eine Versorgungslücke in der medizinischen Behandlung von kranken, obdachlosen Menschen. Die allgemeinen Krankenhäuser nehmen diese Menschen in Akutfällen zwar auf, entlassen sie aber meist in unzureichend versorgtem Zustand wieder auf die Straße. Manchmal werden Kranke auch gar nicht behandelt, weil sie sich nicht ausweisen oder verständigen können.


2022 hat die Bundesregierung den ersten Bericht der Wohnungslosen vorgelegt. Demnach stufen 40 Prozent der Obdachlosen ihren Gesundheitszustand als „weniger gut“ oder „schlecht“ ein. Ein Drittel gibt eine Suchterkrankung an, auch andere psychische Erkrankungen werden genannt.  Da ein großer Teil der Obdachlosen aus einem anderen Land kommt und kein Deutsch spricht, wird die Versorgung auch durch Sprachbarrieren und fehlende Versicherung erschwert.


Deshalb wollen wir eine Klinik in Berlin gründen und die Patienten menschenwürdig und ausreichend versorgen. Die Station soll circa 40 Betten anbieten, angegliedert an ein bestehendes Krankenhaus. So können wir die medizinische Infrastruktur wie MRT, Röntgen, Sonographie, Labor etc. nutzen und uns gleichzeitig in einem gesonderten Bereich dieser Menschen annehmen. 


Wir suchen engagiertes Personal wie Ärztinnen, Pfleger, Sozialarbeiterinnen und Dolmetschende, die motiviert sind, mit diesem vulnerablen und manchmal auch schwierigen Klientel zu arbeiten.  Wir brauchen Netzwerker und Vordenkerinnen und Geld.  Dafür haben wir den Förderverein Obdachlotse e.V. gegründet.


Das kann ein Baustein des EU-weiten Ziels sein, die Obdachlosigkeit bis 2030 zu bekämpfen. 


 

 

Bild von Ev aus Unsplash
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